Wer sei Hamit liebt, liebt a sei Volk!

Erzgebirgische Heimatblätter. Nr. 40 – Sonntag, den 30. September 1928. S. 1.

Pfarrer Friedrich Hermann Löscher, Vorsitzender des Erzgebirgs-Vereins.

So klingt’s in den Weisen Anton Günthers und so klingt es auch im Herzen der heimatliebenden Erzgebirgs-Vereins-Mitglieder. Der Gesamtvorstand des Erzgebirgs-Vereins hat deshalb in seiner Jubiläums-Festschrift des „Glückauf” solchen Heimatgedanken Ausdruck gegeben, die auch wir heute an die Spitze unserer Betrachtung über den Jubelverein stellen. In dem Geleitwort heißt es u. a.: Die Männer der deutschen Wissenschaft, die sich die Erhaltung und Erforschung unseres Volksliedes zur Aufgabe gestellt haben, klagen fast übereinstimmend: Hütet die alten Schätze, denn die Zeit des Volksliedes ist vorüber. Und wir Erzgebirger sind in der glücklichen Lage zu sagen: Nein! Bei uns blüht ein neues, gesundes, kräftiges Volkslied in der heimatlichen Mundart auf und lebt und wirkt, ja jetzt längst seinen Fuß über die engen Grenzen Sachsens hinaus! Und nun frage dich einmal, lieber Erzgebirgsfreund, in wieweit hat bei dieser Saat und Ernte der Erzgebirgs-Verein seine Aufgabe erfüllt? Dann werden dir unseres Tolerhans-Tonls und seiner Sangesgenossen Worte und Weisen durch das Gemüte ziehen, und du wirst innerlich etwas vom silbernen Bergsegen vergangener Jahrhunderte verspüren. Und wie solche Ernte sich auswirkt weit über das kleine Saatfeld hinaus, das hat Anton Günther in das Leitwort gemünzt:

Wer sei Hamit liebt, liebt a sei Volk!