´s Stern´l.

Bernh. Brückner, Leipzig.

Nacht ümedüm! Ins Kammerla
– vom Lindenbaam bewacht –
zieht stiller Fried’n sachte ei‘ …..
die heil’ge Gottesnacht.

Zwaa Fanster-Balkle lang’n von druhm
e Flack’l Himmel rei‘;
do lacht e Stern’l mitten raus
mit silber-golding Schei‘.

Zu dann, do guck‘ ich sahnlich nauf.
Ja, dos verstieht men’n Blick!
Es freegt, – un ich gab Antwort drauf;
mei‘ ganzes Laam ward „Glück“

Ach, könnt‘ ich dort in Fried’n stieh‘,
wu’s Stern’l salig wacht!
Ihr viel’n, die ihr uhm bei ihm wuhnt:
Seid ihr’s, wenn’s winkt un lacht? —

’s Stern’l gieht fort. Am Fansterrand,
do nickt’s mir noch ‚mol zu
un maant, ich soll nu uhne Sorng
schlof’n in sanfter Ruh.

Un nu is wack! Dr Lindenbaam
stiehts aah schu still un müd‘.
„Nu woll’n mer schlof’n,“ spricht’r sacht‘,
„bis früh de Sunn‘ aufgieht!“

Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 29 – Sonntag, den 24. Juli 1927, S. 3