Die „Hamburg” beim Scheibenberger Wintersportfest.

Ein Bild vom Scheibenberger Kostüm-Ruscheln. 1. Preis: Winter und Flath auf dem Segler „Hamburg“.

Der König Winter hat es auch heuer nicht sonderlich gut mit den Sportlern gemeint. Nur wenige Gastspiele hat er bei uns gegeben. Es ist fast, wie der Volksmund sagt, als ob die Erde sich „gedreht“ habe. Wie waren doch früher die Winter so konstant bei uns; oft lag der Schnee so hoch, daß manche Häuser bis zu den Dachfirsten eingeschneit waren. Heute ist man froh, wenn eine anständige Schneedecke da ist, auf der man halbwegs noch skiern kann. Aus diesen Gründen sah man in Scheibenberg mit begreiflicher Spannung dem 22. Januar entgegen, für den der Wintersportverein 1908 daselbst ein Sportfest am Scheibenberg vorgesehen hatte. Aber man hatte Glück. Die Schneeverhältnisse waren zwar gerade nicht ideal, gestatteten aber die Durchführung der Läufe und des Wettruschelns. Bei beiden wurden unter reger Beteiligung bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. Mit dem Sportprogramm war auch ein Kostümruscheln verbunden, das sehr Originelles brachte. Den 1. Preis trugen hierbei die Herren Winter und Flath davon, die auf einem sportgerecht aufgemachten Segler „Hamburg“, zu dem sie ihren Schlitten ausgestaltet hatten, zu Tal fuhren. Außerdem waren auch eine Anzahl anderer, sehr schöner Kostümruschler erschienen. Darunter befanden sich eine Schulgruppe, ein Brezeljunge, ein Schneemann, der Dorflump, die Modedame, Hasen und ein Schlitten-Weihnachten. Sie alle waren in sehr charakteristischer, stilechter Weise ausgestattet, bis ins kleinste treu und originell.

Unser Bild zeigt die Träger des 1. Preises, die Herren Winter und Flath auf ihrer „Hamburg”.

Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 5 – Sonntag, den 29. Januar 1928, S. 4