Aus der Sagenwelt des Erzgebirges.

Die vergrabenen Fuhrleute bei Blauenthal.

Als vor einigen Jahrhunderten viel falsches Geld von Oesterreich nach Sachsen geschafft wurde, kamen auch einige Fuhrleute mit solchem Gelde in die Nähe von Blauenthal, da, wo sich am linken Ufer der Bockau die sogenannte Steinwand erhebt. Es kam ein schweres Gewitter und die Fuhrleute suchten deshalb Schutz unter einem überhängenden Felsen. Da das Unwetter lange anhielt, so vertrieben sie sich die Zeit mit Kartenspiel. Plötzlich fuhr ein Blitz nieder, ein schwerer Donnerschlag folgte und die Felsenhöhle mit den darinsitzenden Männern war im Nu verschwunden. Die stehengebliebenen Wagen wurden nach Eibenstock gebracht. An gewissen Tagen lassen sich nun in der Nähe der Steinwand Spukgespenster sehen. So kam einst wiederholt des Nachts ein weißer Hase. Ein Arbeiter des Hammerwerks schlug nach ihm und rühmte sich dann, er habe ihm eins ausgewischt. Aber in der folgenden Nacht fand man den Mann tot. –

Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 33 – Sonntag, den 15. August 1926, S. 3