50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Königswalde.

Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 32, Sonntag, den 5. August 1928, S. 4

In Königswalde fand am vergangenen Sonnabend, Sonntag und Montag die Feier des 50jähr. Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr statt. Die gesamte Einwohnerschaft des Ortes nahm regen Anteil an den Veranstaltungen. Überall sah man geschmückte Häuser, und Ehrenpforten bekundeten den auswärtigen Gästen, wie Königswalde seinen wackeren Wehrmännern dankt. Der Sonnabend brachte den Kommers, an dem Vertreter mannigfacher Behörden teilnahmen. Mit prächtigen Worten wurde dabei der selbstlosen Tätigkeit der Jubelwehr gedacht, die heute als eine vorbildlich ausgebildete im ganzen Bezirke und darüber hinaus gilt. Von allen Seiten wurde dem Kommandanten, Herrn Reuter, dies in aufrichtigster Weise zum Ausdruck gebracht. Am Sonntag gedachte die Wehr nach einem Kirchgang der gefallenen Kameraden. Nachmittags kam dann der Festzug durch den Ort. An denselben beteiligten sich zahlreiche auswärtige Wehren. Ein Sturmangriff auf die Pfarre, der trefflich gelang, beendete den Sonntag, während der Montag Festtafel und Festball vorsah. — Herr Bürgermeister Roch nahm die Ehrung verdienter Wehrmänner vor. Den vier noch lebenden Gründern Hermann Herrmann, Heinrich Herrmann, Adolf Hübler u. K. Keil-Annaberg-Kleinrückerswalde konnte er je ein goldenes Sträußchen überreichen bez. zustellen lassen. Dem greisen Heinrich Herrmann, der heute noch aktiv der Wehr als Ehrensignalist angehört und als 82jähriger an den Übungen regelmäßig teilnimmt, wurde ein Glückwunschschreiben des Reichspräsidenten v. Hindenburg überhändigt. Herr Gutsbesitzer K. Bergelt und L. Herrmann wurden zu Ehrenmitgliedern der Wehr ernannt, ferner für 25jähr. Zugehörigkeit die Zugführer H. Malz und H. Flor, sowie für 20jähr. Dienstzeit der 2. Hauptmann, Herr Chr. Pöttrich, und die Wehrmänner G. O. Freund und A. Hermer ausgezeichnet. Dem 1. Hauptmann, Herrn O. Reuter, stifteten die Chargierten ein Ehrenbeil und der Leiter der trefflichen Kapelle, B. Böttger, erhielt einen Dirigentenstab. — Unsere Bilder zeigen die in Front stehende Jubelwehr mit ihrem Orchester und Teile der Wehrmannschaften bei der Aufstellung vor einer Übung.