Von der Sächsischen Militärvereinstagung in Annaberg.

Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 29 – Sonntag, den 15. Juli 1928, S. 4.

In Annaberg fand, wie eingehend berichtet, die große Tagung des Sächsischen Militärvereinsbundes statt, zu der Hunderte von Teilnehmern aus dem ganzen Sachsenlande herbeiströmten. Der Sonnabend brachte einen großen Begrüßungsabend in der „Festhalle” mit dem eindrucksvollen Einzug des Bundesbanners. Am Sonntag fand alsdann an gleicher Stelle die Bundesversammlung statt, auf der u. a. im Auftrage Wilhelm II. ein von diesem gestiftetes Selbstbildnis für das Bundes-Erholungsheim in Oppelsdorf überreicht wurde. Der Bundesvorsitzende, Sanitätsrat Dr. Hopf-Dresden, sprach über die Aufgaben der Kriegervereine und prägte u. a. den für viele sehr beherzigenswerten Satz: „Mit schönen Redensarten ist den vaterländischen Belangen nicht dient. Praktische Arbeit muß geleistet werden, aber nicht nur solche im Sinne einer schönen Fahnenweihe oder dergleichen mehr. Man soll weder nach rechts, noch nach links, weder nach oben noch nach unten blicken, sondern geradeaus marschieren. Versailles und der Bolschewismus im Osten sind die Gefahren, die man im Auge haben muß. Deshalb heißt es: den Wehrgeist pflegen und die Jugend germanisieren.” — An der Tagung nahm eine Anzahl Generale und höhere Offiziere teil. Beistehende Bild zeigt einige der hohen Gäste auf der Freitreppe der Annaberger Festhalle.

Unser Bild zeigt in der ersten Reihe von links nach rechts folgende Tagungsteilnehmer: 1. Prof. Dr. Gebhardt-Dresden. 2. Generalleutnant Exc. von der Decken-Dresden. 3. Generalmajor von Eulitz-Dresden. (Photo: Erich Meiche, Annaberg.)